Die Informationen zur Vereinsgeschichte des VfB Hannover-Wülfel e.V. von 1863 basiert auf
einem Festbuch aus dem Jahre 1910 und auf Aussagen inzwischen verstorbener Mitglieder. Weitere schriftliche Unterlagen sind nicht mehr vorhanden. Alles was nach dem 1. Weltkrieg übrig blieb, wurde
durch die Nationalsozialisten vernichtet bzw. ging in den Wirren des 2. Weltkriegs verloren.
Im Juni des Jahres 1863 wurde im damalig selbständigen Dorf Wülfel ein Männerturnverein gegründet. In der benachbarten Stadt Hannover gab es schon die Sportvereine VfL
von 1848, TH von 1852 und den TKH. Diese Vereine gehörten alle der Deutschen Turnerschaft an. Im Jahr 1893 trennte sich der Arbeiter-Turnerbund von der Deutschen Turnerschaft und nannte sich in
Hannover Turnerbund-Freiheit um. Er versuchte die Vereine, deren Mitglieder hauptsächlich Arbeiter aus der Industrie waren, an sich zu ziehen. Der erste Versuch im Jahr 1898 scheiterte jedoch. Erst
im Jahr 1906 schlossen sich dann mehrere Vereine an. Es entstand ein neuer Verband, der sich Freie Turnerschaft Hannover nannte. Die alten Vereine wurden aufgegeben.
Mit der 1893 erfolgten Spaltung der Turnerschaft hängt wohl auch die Gründung des Turnerbundes Wülfel von 1893 zusammen. Seine Gründungsmitglieder waren die im Dorf
Wülfel ansässigen Handwerker, Bauern und einige Angestellte der Industrie. Zwischen dem Turnerbund und dem Männerturnverein – bzw. später der Freien Turnerschaft – bestand eine große
Rivalität.
Mit Beginn des 1. Weltkriegs kam in beiden Vereinen der Turn – und Spielbetrieb zum Erliegen. Viele Mitglieder beider Vereine überlebten den Krieg nicht. Die
Mitgliederzahl des Turnerbundes war so dezimiert worden, dass ein Neuanfang nach dem Krieg nicht möglich war und die Auflösung des Vereins beschlossen werden musste. Aber im Jahr 1924 wurde der
Turnerbund Wülfel neu gegründet und schon im Jahr 1926 ist dem Verein eine Handballabteilung angegliedert worden. Man spielte auf einem Platz in der Leinemasch, westlich des
Wiehegrabens.
Im gleichen Jahr weiteten auch die Freien Turner ihren Sportbetrieb aus. In Eigenarbeit errichteten sie ein Sportgelände zwischen den Straßen Am Eichelkamp und Am
Mittelfelde. Das Grundstück befindet sich heute im Besitz der Fa. Steinmann. Bereits in den zwanziger Jahren nahmen die Freien Turner an drei Arbeiter-Olympiaden teil, in Leipzig, Wien und
Nürnberg.
Zu Beginn der zwanziger Jahre wurde in Wülfel auch bereits Fußball gespielt. Der Fußballclub „Favorit“ hatte sein Vereinsgelände dort, wo heute die Thurnithistraße in
die Garkenburgstraße mündet – später der Hockeyplatz des HTC.
Mitglieder des FC Favorit gehörten im Jahr 1929 zu den Gründern des Wülfeler Sportclubs von 1929. Einer von ihnen war der Sportsfreund August Voigt. Die Punktspiele des
WSC fanden in dem von Gastmannschaften gefürchteten Wülfeler Biergartengelände statt. Gegen Ende der fünfziger Jahre errichtete der WSC in Eigenarbeit einen neuen Sportplatz auf dem Gelände der Fa.
Stiegelmayr. Heute ist dort die Radrennbahn.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden die Freien Turner das erste Opfer der Gleichschaltung; der Verein wurde schon im Mai 1933 zwangsweise
aufgelöst, das Eigentum beschlagnahmt, Urkunden und Protokolle verbrannt. Ein Teil der aktiven Vereinsmitglieder schloss sich dem Turnerbund Wülfel an. Doch auch in diesem Verein kam im Jahr 1938 der
Spielbetrieb zum Erliegen, nachdem der größte Teil der Aktiven wegen Einführung der allgemeinen Wehrpflicht einer sportlichen Betätigung nicht mehr nachgehen konnte.
Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs waren dann endgültig keine sportlichen Aktivitäten mehr möglich. Nach dem Krieg verbot die Militärregierung zunächst jeden Sportbetrieb,
lockerte dann allerdings das Verbot insofern, als im Stadtgebiet von Hannover zwanzig Vereine wieder zugelassen wurden. Im Dezember 1945 kam es daher auch zu Gesprächen zwischen Mitgliedern von drei
ehemaligen Wülfeler Vereinen über einen Zusammenschluss unter dem Namen Verein für Volkssport (VfV) Wülfel von 1863 (Die Freien Turner, der Turnerbund Wülfel und der Wülfeler Sportclub
WSC).
Der WSC hielt sich jedoch nicht lange an die getroffene Vereinbarung, und trennte sich schon im Frühjahr 1946 wieder vom VfV. Zusammen blieben weiterhin jedoch die
Freien Turner und der Turnerbund Wülfel.
Der VfV wuchs schnell. Besonders die Kinder – und Jugendabteilungen hatten großen Zulauf. Die Bemühungen des VfV, den Bürgern des Stadtteils Wülfel umfassende
Möglichkeiten für sportliche Betätigungen zu bieten, wurden von den verantwortlichen Gremien der Stadt Hannover anerkannt. Sie stellten dem VfV 1947 als Ersatz für das verlorengegangene Sportgelände
einen Teil des ehemaligen Eichelkampgehölz zur Verfügung, das in mühevoller Eigenarbeit der Vereinsmitglieder zu einem modernen Sportplatz ausgebaut wurde.
Als im Jahr 1951 eine komplette Mannschaft vom WSC zum VfV übertrat und sofort den Spielbetrieb aufnahm, kam zu den vorhandenen Sparten Turnen, Gymnastik, Leichtathletik
und Handball die Sparte Fußball hinzu.
Wegen des Baus der Straßenbahnlinie zum Messegelände wurde dem Verein nicht nur mehr als ein Drittel seiner Platzanlage genommen, er verlor auch jede Möglichkeit zur
Vergrößerung. Bis zum Ende der fünfziger Jahre wurde mit der Stadt Hannover um Überlassung eines neuen ausbaufähigen Geländes gerungen. Die Verwaltung machte die Erstellung einer neuen Anlage vom
Zusammenschluss beider rasensportbetreibenden Vereine in Wülfel abhängig. Es folgten daher Gespräche zwischen dem VfV und dem WSC über ein Zusammengehen.
Nach langen zähen Verhandlungen schlossen sie sich im Jahr 1961 unter dem Namen Verein für Bewegungsspiele (VfB) Hannover - Wülfel von 1863 zusammen. Als
Gründungsmitglieder gelten die Vereine:
Freie Turnerschaft von 1863
Turnerbund Wülfel von 1893
Wülfeler Sportclub von 1929
Verein für Volkssport von 1945
Es dauerte dann noch über sechs Jahre, bis mit dem Bau der heutigen Sportanlage begonnen wurde. Nur dem übergroßen Arbeitseinsatz aller Mitglieder ist es zu verdanken,
dass die Anlage am 01. Oktober 1971 offiziell dem Verein übergeben werden konnte. Neben zwei Fußballplätzen waren auch Tennisplätze gebaut worden, so dass eine Sparte Tennis gegründet wurde. Die
Tennisanlage umfasst aktuell sieben Frei – und zwei Hallenplätze.
Die Sparte Gymnastik mit den Angeboten Turnen und Aquafit wurde im Jahr 201x aufgelöst,.
Ein neuer Beachvolleyballplatz wurde 2020 fertig gestellt und die neue Sparte (Beach-)Volleyball gegründet.
Seit Frühjahr 2023 sind die beiden Tennisplätze 1 & 2 zu Ganzjahresplätzen mit Flutlichtanlage ausgebaut worden.
Gründung einer Dart-Gruppe in der Sparte Petanque & Dart im Juli 2023.